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12.10.2004
HRSC Bildserie #103 - Promethei Terra (Orbit 0368)
HRSC Press Release #103 - Promethei Terra (orbit 0368)
Am 05.05.2004 nahm die hochauflösende Stereokamera (HRSC) auf der ESA Sonde Mars Express im Orbit 368 einen Teil des südlichen Hochlands des Mars mit einer Auflösung von 14 Metern pro Bildpunkt auf. Die Abbildungen zeigen ein Gebiet in Promethei Terra östlich des großen Einschlagbeckens Hellas Planitia. Das Bildzentrum liegt bei 42° südlicher Breite und 118° östlicher Länge.
On 5 May 2004 the High Resolution Stereo Camera onbard the ESA
spacecraft Mars Express took image data of a part of the southern
Highlands of Mars. The images show an area in the Promethei Terra
region east of the Hellas Planitia impact Basin. The image center
is located at 42° southern latitude and 118° eastern longitude.
The data were taken with a ground resolution of about 14 metres
per pixel during Mars Express orbit 368.
Die geglättete Oberfläche im südlichen Bereich des Gebiets ist
auf eine alles bedeckende, zum Teil viele Meter dicke Schicht
zurückzuführen, die alle Formen verhüllt. Diese Schicht besteht
vermutlich aus Staub oder vulkanischer Asche. Auch junge
Einschlagkrater verlieren schnell ihre deutlichen Konturen, da
sie schnell mit diesem lockern Material aufgefüllt werden oder
das instabile Material der Kraterränder schnell einbricht. Die
Schicht ist an Kämmen und Kraterrändern durchbrochen (siehe
Ausschnitt 1). Diese Staubschicht verleiht der Bildszene einen
leicht unscharfen Eindruck, obwohl das Bild bei höchster
Auflösung aufgenommen wurde und sehr feine Details wiedergibt.
Dies kann man gut an kleinen Dünen (siehe Ausschnitt 2) erkennen.
Der große Krater hat einen Durchmesser von 32 Kilometern und eine
Tiefe von bis zu 1200 Metern. Der dunkle Kraterboden entstand
wahrscheinlich durch Ausblasungen des lockeren Materials, das
sich dann in südlicher Richtung zu einer dicken Schicht ansammeln
konnte.
Die zahlreichen dunklen Spuren in nordwestlicher und westlicher
Richtung sind die Spuren von so genannten Staubteufeln. Diese
Luftwirbel wehen die oberste, etwas anders gefärbte Staubschicht
weg und legen den darunter liegenden Boden frei. Die
hinterlassenen Spuren können mehr als zwanzig Kilometer lang sein
und heben sich als dunkle Linien von der Umgebung ab. Die
Staubteufel sind nicht an morphologische Grenzen gebunden, ihre
Spuren gehen über die Kraterränder hinweg. In der dicken
Staubschicht im südlichen Kraterbereich können die Spuren der
Staubteufel erkannt werden, durch die Dicke der Schicht werden
hier aber keine dunkleren Materialien freigelegt. Die Spuren
zeigen deutlich zwei verschiedene Hauptzugrichtungen der
Staubteufel, die in nordwestlich- südöstlicher beziehungsweise
in östlich- westlicher Richtung verlaufen. Die Spuren der
Staubteufel sind kurzlebige Zeugen der aktuellen geologischen und
atmosphärischen Aktivität des Mars, die zu einem großen Teil in
der Bewegung von Staub durch Wind besteht. Ein weiteres Merkmal
für die starke äolische Aktivität in dieser Region sind die
kleinen Dünenfelder, die sich in einigen Senken gebildet haben.
Sie sind besonders in dem Krater im Norden und seiner Umgebung
gut zu erkennen (siehe Ausschnitt 2)
The smoothed surface in this area is caused by a layer which up
to several tens of meters thick. This layer covers all landforms,
even young impact craters loose their contours rapidly due to
dust infill and collapse of the fragile crater walls. It consists
of dust or volcanic ash. This layer has been removed at ridges
and crater walls (see close-up 1). Although the image was taken
at highest resolution and shows very fine detail like the dunes
(see close-up 2), this layer leads to a slightly fuzzy appearance
of the scene.
The large impact crater in the southern part of the image has a
diameter of about 32 kilometers and a depth of up to 1200 metres.
The dark crater floor is most likely the result of deflation, the
dust removed here has accumulated in the southern part of the
crater, forming a thick layer. The numerous dark tracks in
northwestern and western direction are dust devil tracks. These
eddies remove the uppermost dust layer which has a slightly
different colour than the now- exposed surface. The tracks can be
more than 20 kilometers long and contrast prominently to the
lighter- coloured surroundings. The dust devils are not limited
by geomorphological boundaries, for example, their tracks are
crossing the crater rim. On the thick dust layer in the southern
part of the crater, dust devil tracks can be seen. Due to the
thickness of the layer, no darker material is exposed here. The
dust devil tracks show two distinct directions of movement, east
- west and southeast- northwest. Dust devil tracks are the short
- lived witnesses of the ongoing geologic and atmospheric
activity on Mars, which consists mainly of the transport of dust
by wind. Another sign for the eolian activity in this area is the
existence of small dune fields which have formed in some of the
depressions. They can be seen in the crater in the north and in
its surroundings (see close-up).
Die Farbansichten wurden aus dem senkrecht blickenden Nadirkanal und den Farbkanälen erstellt, die Schrägansicht wurde aus den Stereokanälen der HRSC berechnet. Die Anaglyphen werden aus dem Nadirkanal und einem Stereokanal abgeleitet. Die schwarzweißen Detailaufnahmen wurden dem Nadirkanal entnommen, der von allen Kanälen die höchste Auflösung zur Verfügung stellt.
The colour scenes have been derived from the three HRSC-colour channels and the nadir channel. The
perspective views have been calculated from the digital terrain model derived from the
stereo channels. The anaglyph image was calculated from the nadir and one stereo channel.
The black and white high resolution images were derived form the nadir channel which provides the
highest detail of all channels.
Das Kameraexperiment HRSC auf der Mission Mars Express der
Europäischen Weltraumorganisation ESA wird vom Principal Investigator Prof. Dr.
Gerhard Neukum (Freie Universität Berlin), der auch die technische Konzeption der
hochauflösenden Stereokamera entworfen hatte, geleitet. Das
Wissenschaftsteam besteht aus 40 Co-Investigatoren aus 33 Institutionen und zehn
Nationen. Die Kamera wurde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter der
Leitung des Principal Investigators (PI) G. Neukum entwickelt und in Kooperation mit
industriellen Partnern gebaut (EADS Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH und Jena
-Optronik GmbH). Sie wird vom DLR -Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof
betrieben. Die systematische Prozessierung der Daten erfolgt am DLR. Die Darstellungen
wurden vom Institut für Geologische Wissenschaften der FU Berlin in Zusammenarbeit
mit dem DLR-Institut für Planetenforschung erstellt.
The High Resolution Stereo Camera (HRSC) experiment on the ESA Mars Express Mission is led by the
Principal Investigator (PI) Prof. Dr. Gerhard Neukum who also designed the camera technically. The
science team of the experiment consists of 40 Co-Investigators from 33 institutions and 10 nations.
The camera was developed at the German
Aerospace Center (DLR) under
the leadership of the PI G. Neukum and built in cooperation with industrial partners (EADS
Astrium, Lewicki Microelectronic GmbH and Jena-Optronik GmbH). The experiment on Mars Express
is operated by the DLR Institute of Planetary Research, through ESA/ESOC. The systematic
processing of the HRSC image data is carried out at DLR. The scenes shown here were created
by the PI-group at the Institute for Geological Sciences of the Freie Universitaet Berlin in
cooperation with the German Aerospace Center (DLR), Institute of Planetary Research, Berlin.
© Copyright: ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)
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